Erfahrungen mit Speditionen und Kunden

Meine Erfahrungen mit Speditionen sind geteilt. Einerseits gibt es die fairen, die ihre Fracht zu einem guten Preis und einem Abschlag von 50-150 DM weitergeben. Dann aber auch die, die nur verdienen wollen. Nach dem Motto: Ist der eine Unternehmer weg, hole ich mir eben den nächsten. Sind die Preise im Keller, werden auch nur Kellerpreise gezahlt. Dieselbe Tour kann ein paar Wochen später schon wieder 100 DM mehr bringen. Tagespreise nennt der Auftraggeber so etwas. Verarschung nenne ich das.

Gerade zur Zeit werden wieder Tagespreise gemacht. Von Spanien zurück. KM-Preise die ungefähr bei 1,10 DM liegen. Das Ganze für einen 40-Tonner mit Fahrer. Durch Frankreich. Aber am Wochenende kann man sich ja auch wieder das gequatsche anhören wie gut man verdienen würde. Nun aber mal zu einem Konkreten Fall: LKW ****** aus Österreich. Rief mich am Freitag Nachmittag an, ob ich den LKW noch hätte der in der Timocom angeboten wurde. Klar, sagte ich, lass uns Montag noch mal telefonieren, dann können wir alles klarmachen. Ich war nämlich gerade unterwegs und konnte somit schlecht schreiben. Montag morgen wurde dann alles klargemacht. Dachte ich. Mich erreichte dann erst mal der Frachtführer-fragenkatalog der Spedition LKW-Walter. Die wollten doch jede Menge wissen. Wie viel Fahrzeuge, mit Euro 2 oder 3 Motoren, ob die Fahrzeuge auch entsprechend gewartet und kontrolliert werden. Und ob ich denn auch für die Schulung und Weiterbildung meiner Mitarbeiter sorge..... Aber einer Betriebsbesichtigung konnte ich nun wirklich nicht zustimmen. Ich hatte doch das gefühl die wollten mich und meine LKW für die nächsten 20 Jahre haben. Immerhin hatte ich meinem Antwortfax auch meine Gewerbeanmeldung, Versicherungsbestätigung und Versicherungspolice beilegen müssen. Ich war zumindest froh das ich nicht noch nach meinem Grundschulzeugnis suchen musste. Mein Lebenslauf sowie eine Schriftliche Bewerbung waren auch nicht von Nöten. Doch Spaß beiseite: Ich kann sicherlich verstehen das man sich bei ****** vor Schwarzen Schafen schützen will, aber geht das nicht zu weit ?

So, jetzt war auch immerhin schon Dienstag, der LKW war schon fast leer, aber die Ladeadresse fehlte noch. Es gab noch Probleme mit meiner Versicherung wurde mir gesagt. Verstand ich zwar nicht, aber ich hatte der Frau bei ****** die Tel.Nr. meines Versicherers gegeben. Ich dachte mir ja auch das die Sache klar geht, und war selber mit dem LKW im Sauerland.

Dann hatte ich aber auch die faxen dick, und hab mich dort gemeldet und sagte das ich mich ab 11 Uhr um eine andere Ladung bemühen würde, wenn nicht bald was geschehen würde. Das war wohl zuviel gesagt... zumindest war die Ladung dann weg. Wahrscheinlich hatte man bei ****** einen Unternehmer gefunden der billiger war als ich, oder die Ladung war vorweg schon verkauft. Ich verstehe nicht wieso da einen ganzen Tag von wegen meiner Versicherung rumgemacht wurde. Zumindest war der LKW leer in Nordspanien, die Ladung weg und ich mit Oma im Sauerland. Immerhin habe ich für den Wagen am nächsten Tag Ladung bekommen. Preis war auch halbwegs i.o. Zumindest tue ich nix dabei. Vielleicht kommen bald mal bessere Zeiten in den man sich nicht als Bittsteller oder Sklave fühlen muß, sondern als ernstgenommener Unternehmer. Wer weitere Fragen oder Anregeungen hat....

Jetzt ist wieder Winterzeit. Nach einem lauen November und Dezember hatte ich schon schlimme vorahnungen, die sich jetzt auch bestätigt haben. Zwar zu tun, aber in Sachen Rückladung tote Hose. Überall weg!. 3 Frachtenbörsen permanent am laufen, aber dennoch zu spät. Auch vorweg anmelden bringt wenig. Das beste wäre: LKW's abmelden, Fahrer in Urlaub schicken und alle anfallenden Ladungen verkaufen !
Wer dazu was zu sagen hat: mailde sich bei mir. Vieleicht werde ich nochmal ein paar Speditionen hier namentlich aufführen (gute wie schlechte !) oder werde meine Erfahrungen mit Mitarbeitern hier noch niederschreiben. Dürfte ein längeres Kapitel werden. Da reicht mein Web-space glaub ich aus.....

Februar 2003: Das im Winter nicht viel zu fahren ist wissen wir alle. Aber nicht das der Liter Diesel 0,93 Euro kostet und auch nicht das die Frachten total im Keller sind. Das wird einigen das Genick brechen.....
Manche Spedituere denken sich das sie auf Kosten von Unternehmern reich werden können, aber was ist wenn's keine Unternehmer mehr gibt ?
Für 450 Euro von München nach Stemwede kann ich eigentlich drauf verzichten oder für 460 von Pfarrkirchen nach Emmerich.
Zuletzt aktualisiert am 01.02.2005
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